Mag. Arno Sauberer Das Bärenloch Der schnellste Zugang zu den Ringen erfolgt von Weichselboden. Hier parkt man und wandert auf ebener Forststraße durch die Vordere Höll zum Jagdhaus in der Höll. Der Weg geht hier entlang eines Zaunes am Jägerhaus vorbei und weiter in den Unteren Ring. Hier wird der Weg bald zum Steig, welcher durch das sich nach jedem größeren Regenfall ändernde Geröllfeld nun stetig ansteigt. Auf der Ostseite gewinnen nun die felsigen Ausläufer des Höllkamps immer mehr an Höhe. Etwas dahinter fällt der kühne Felsturm des Heuschobers ins Auge. Trotz seiner bestechenden Form ist dies einer der am seltensten besuchten Hochschwabberge. Der leichteste Weg auf diesen Gipfel liegt immerhin im vierten Schwierigkeitsgrad. Die Westseite des Unteren Ringes begrenzt ebenfalls eine hohe Felsmauern, die Adlermauer. Es erscheint fast unglaublich dass durch diese Wand ein einfacher (Schwierigkeitsgrad eins) Weg auf die Hohe Weichsel führt. Dieser Anstieg ist das Bärenloch (auch als "Bärengang" bezeichnet). Obwohl dieser Anstieg keine klettertechnischen Schwierigkeiten bietet, sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und ein gewisses Gespür für das Wegfinden unbedingte Voraussetzungen. Bei Nässe oder bei Gewittergefahr kann dieser Weg gefährlich werden. Im Talschluss des Unteren Ringes, kurz vor der Steilstufe, die in den oberen Ring weiterführt, sieht man auf der linken Talseite (im Aufstieg) einen Graben. Man befindet sich im südöstlichsten Winkel des Unteren Ringes. Dieser baumbestandene Graben, welcher sich später zu einer felsigen Schlucht verengt, vermittelt den Aufstieg. Wenn man die Schlucht erreicht hat, kann man nicht mehr fehlgehen. Die Schlucht wird durchwegs verfolgt bis man die Hochfläche in der Nähe der Rotlacken, einer Wiesenfläche, erreicht. In einem Bogen nach Süden - mit herrlichen Tiefblicken in den nun 800 Meter tiefer liegenden Unteren Ring - wandert man binnen kurzer Zeit auf den Gipfel der Hohen Weichsel. Wem der Aufstieg über das Bärenloch noch nicht abenteuerlich genug war kann den Abstieg über den Grübelgrat und die Lärchleiten nehmen. Es handelt sich hierbei um einen weglosen und sehr steilen (Ur-)Wald. Hier sollte man besonders auf die Abstürze ins Grübelkar aufpassen. Empfehlenswerter und bequemer ist jedoch über den Staritzenweg auf den Kastenriegel und von dort über die Hintere Höll wieder zum Jagdhaus in der Höll zurückzuwandern, wo sich der Kreis wieder schießt.